KABUL, Afghanistan (AP) Tausende von Schaulustigen hatten sich heute versammelt, als eine Frau, versteckt unter einem hellen, blauen alles verhüllenden Burka, durch einen Kopfschuss getötet wurde; dabei handelt es sich um die erste öffentliche Hinrichtung einer Frau In Kabul, seit die religiöse Taliban Armee vor drei Jahren an die Macht gekommen ist. Die Frau, deren Namen nur mit Zarmeena angegeben wurde, Mutter von sieben Kindern, wurde für schuldig befunden, ihren Ehemann im Schlaf mit einem stählernen Hammer erschlagen zu haben. Laut Aussage eines Taliban Soldaten, der nicht genannt werden wollte, soll der Anlass für die Tötung vor zwei Jahren ein Familienstreit gewesen sein. Zarmeena wurde von der Ladebühne eines Pickup-Trucks geführt, der in das Sportstadium gefahren war. Zwei weibliche Polizeibeamtinnen, beide mit blauen Burkas verhüllt, hielten Zarmeenas Arme. Augenzeugen sagten aus, dass die verurteilte Frau nur sehr langsam ging, nach jedem Schritt eine Pause einlegend. Als sie die Mitte des Feldes erreichte, wurde sie von einer der Frauen angewiesen, sich zu setzen. Hinter ihr legte ein junger Taliban Soldat, den Kopf mit dem traditionellen Turban umwickelt, mit seiner Kalashnikov an. Aber plötzlich erhob sich Zarmeena und versuchte zu fliehen. Eine Polizeibeamtin stoppte sie und zwang sie, sich wieder hinzusetzen, sagten Augenzeugen aus. Der Taliban Soldat näherte sich ihr und feuerte drei Schüsse auf sie ab. Danach brüllten verschiedene Leute aus der Menge "Gott ist gross". Das Stadium war dicht besetzt mit Männern und Frauen, viele hatten sogar ihre Kinder mitgebracht. Eine Frau in einem Burka, die ungenannt bleiben wollte, in Richtung der Sitzplätze eilend, ihre kleinen Kinder vor sich her stossend, kommentierte: "Dies ist das erste Mal, dass eine Frau hingerichtet wird. Das will ich mir ansehen." Radio Shariat hatte am Montag angekündigt, dass es eine öffentliche Hinrichtung geben würde. Die Taliban haben ihre strikte Auslegung der Islamischen Gesetze in 90% des Gebietes von Afghanistan, welches inzwischen von ihnen kontrolliert wird, ausgerufen. Die Taliban verkünden, ihre Version des Islam sei eine unverfälschte, die einer wortgetreuen Auslegung des Heiligen Buches der Moslems, des Koran, folge. Unter den Gesetzen der Taliban, werden Mörder öffentlich durch die Verwandten ihrer Opfer hingerichtet. Ehebrüchige werden zu Tode gesteinigt und die Glieder von Dieben werden amputiert. Bagatellverbrechen werden mit öffentlicher Auspeitschung bestraft.
Mohammed Wazay, der ausserhalb des Stadiums am Holz sammeln war, meinte, dass die Frau, deren Identität am Radio nicht enthüllt worden war, "es verdient hatte zu sterben, da sie ihren Ehemann im Schlaf ermordet haben muss, anderweitig sei es nicht möglich gewesen."
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Laut einem RAWA Reporter waren Zarmeenas Kinder und die Eltern ihres Ehemannes im Stadion zugegen, und alle ihre Kinder weinten herzzerreissend um ihre Mutter. Kurz vor der Exekution eröffnete die Familie ihres Mannes den Taliban, dass sie Zarmeena verziehen haben. Doch die Taliban entgegneten, dass es unmöglich sei, die Hinrichtung jetzt noch zu stoppen, da sie diese bereits Tausenden von Menschen angekündigt haben. Das Islamische Gesetz sieht die Möglichkeit vor, dass die Familie des Opfers dem Mörder vergeben kann, doch die Taliban scherten sich nicht um das Gesetz.Italenisch | Franzoesisch
Brueder eines Mordopfers schneidet Moerder oeffentlich die Kehle durch (mit Fotos)